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Demographischer Niedergang: Tabuthema und Menetekel

Politik und Medien sprechen beschönigend vom „demographischen Wandel“

Eine Gesellschaft oder Nation wie Deutschland, in der Karrierestreben glorifiziert und dem Materialismus gehuldigt wird, während auf der anderen Seite Ehe, Familie und das Großziehen von Kindern in einer Atmosphäre familiärer Geborgenheit (wobei sich die Eltern mit ihrer Zeit in ihre Kinder investieren) mit Verachtung belegt werden, kann nicht bestehen bleiben, sondern ist - schon aus demographischen Gründen - zum Untergang verurteilt, sofern sie sich nicht zügig von diesem Irrweg abkehrt. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit weite Kreise von Politik und Medien diesen Niedergang immer noch beschönigend als „Wandel“ bezeichnen. Dementsprechend kommen viele Politiker nicht auf den Gedanken, dem demographischen Niedergang auf den Grund zu gehen und ihm entgegenzuwirken, sondern nehmen ihn fatalistisch als Unausweichlichkeit hin und versuchen, ihn zu „managen“ und z.T. auf eine rein monetäre Angelegenheit zu reduzieren, der z.B. mit den gegenwärtigen Sozialreformen beizukommen wäre. Diese aber können höchstens die finanziellen Auswirkungen des demographischen Niedergangs geringfügig hinauszögern, aber nicht ihn selbst stoppen, da sie nur dessen Symptome, nicht aber dessen oben genannte Ursache adressieren.

In dieser Ursache manifestiert sich, daß die deutsche Gesellschaft in ihrer Breite Gott entsagt hat und, geblendet von ihrer Diesseitigkeit und Vernunftgläbigkeit, die Götzen Hedonismus und Materialismus zu ihren Leitbildern erhoben hat. „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“ (Jesaja 7,9b) - so könnte Jesaja auch zu unserer heutigen Gesellschaft sprechen. Wie ein Menetekel wirkt da der heute schon zu beobachtende starke Bevölkerungsrückgang in vielen Großstädten Nordrhein-Westfalens, der in Kürze ganze Stadtteile verwaist zurückzulassen droht (Der einzig positive Nebeneffekt: Vielleicht wird das „Stadtumbauprogramm West“ dazu benutzt, um bei der Gelegenheit zahlreiche „Bausünden“ der 70er-Jahre zu beseitigen), ohne daß eine signifikante kompensierende Entwicklung in anderen Regionen Deutschlands zu registrieren ist. Im Gegenteil, auch viele ländliche Regionen weisen heute einen starken Bevölkerungsrückgang auf, und nur wenige begünstigte Regionen um bestimmte Metropolen und Großstädte (München, Hamburg, Oberer Neckar, Hannover/Braunschweig) bilden eine Ausnahme. Die negative demographische Entwicklung wird immer spürbarer, vor allem in der deutlichen absoluten Abnahme der jüngeren Bevölkerung.

Bei der Analyse dieser Entwicklung kommt man nicht an der Tatsache vorbei, daß die Zahl der Geburten je Frau in Deutschland seit 1970 von etwa 2,0 auf den sehr niedrigen Stand von etwa 1,3 im Jahre 2004 gefallen ist. Wenngleich auch weite Teile Europas eine vergleichbare Entwicklung durchgemacht haben - und die obige geistliche Analyse auch im europäischen Kontext mehr oder weniger zutrifft - und die Zahl der Geburten je Frau flächendeckend unter den für eine Konstanz der Bevölkerungszahlen und den Erhalt einer gesunden Altersstruktur erforderlichen Wert von 2,1 gesunken ist, gibt es doch zwischen den einzelnen Staaten deutliche Unterschiede: Während Frankreich und Irland Werte von bis zu 1,9 Geburten je Frau erreichen, liegt Deutschland als immer noch eines der wirtschaftlich stärksten Länder der Erde mit einigen Ländern Süd- und Ostmitteleuropas praktisch am unteren Ende der Skala (Weitere Vergleichszahlen: USA 2,0; Japan 1,2).

Wer nun darauf aufmerksam macht, daß die niedrige Zahl der Geburten je Frau in Deutschland ansteigen muß, um der negativen demographischen Entwicklung gegensteuern zu können, und dabei durchblicken läßt, daß die gegenwärtige Situation in entscheidender Weise auch mit der negativen inneren Haltung weiter Teile der Bevölkerung zum Kinderwunsch zu tun haben könnte, muß mit einen Sturm der Entrüstung rechnen - er rührt offenbar an einem Tabuthema dieser Gesellschaft. Tabu und „politisch inkorrekt“ scheint nämlich alles zu sein, was irgendwie dem ungezügelten Verlangen nach Selbstverwirklichung, Karriere und Materialismus entgegenzustehen droht oder eine Kritik daran enthalten könnte. „Unglaublich“ und „reaktionär“ sei das, mußte sich dann auch der Hamburger SPD-Europaparlamentarier Vural Öger im Juni 2004 sagen lassen, weil er es wagte, dieses Faktum - allerdings leider unter der Benutzung der indiskutablen Vokabel „Kinder machen“ - öffentlich auszusprechen.

Ein noch ganz anderes, bei der Erörterung der demographischen Situation hierzulande unbedingt zu berücksichtigendes Problem ist der Umstand, daß ein immer größer werdender Anteil junger Menschen erst zu einem immer später werdenden Zeitpunkt sich in der Lage sieht, Leben eigenverantwortlich zu gestalten und Verantwortung für andere, z.B. für Ehepartner und Kinder, zu übernehmen, weil ein immer größer werdener Anteil der jungen Generation ohne die Liebe und Geborgenheit einer intakten Elternfamilie aufwachsen mußte und einer glücklichen Kindheit beraubt wurde. Hierin liegt eine wesentliche Ursache für das steigende Heiratsalter und das steigende Alter der erstgebärenden Frauen (Daneben gibt es noch andere Gründe, die in unserer Gesellschaft den Aufbau tragfähiger Beziehungen erheblich erschweren).

Wo man sich nun vor einer tieferen Analyse des demographischen Niedergangs scheut und sich also nicht traut oder nicht die richtigen Werkzeuge hat, gegenzusteuern, beschränkt man sich nur noch darauf, den demographischen Niedergang - pardon: „Wandel“ - zu „managen“. Ja, man schreibt ihn in fatalistischer Weise bereits bis in das Jahr 2040 oder gar 2050 fest und fordert deshalb beispielsweise, daß keine neuen Flächen zur Wohnbebauung mehr erschlossen und freigegeben werden dürften... Resignation allerorten - statt Zukunftsgestaltung.

Es ist nicht so sehr eine Sache von Appellen und finanziellen Anreizen, zu einer Trendwende zu gelangen, auch keine Sache der sogenannten „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sondern vor allem eine Sache der Weltanschauung, die die Menschen in ihren Herzen tragen und die den Motor bzw. das Grundprogramm ihres Handelns darstellt. Die Götzen des Materialismus, des Hedonismus und der grenzenlosen Selbstverwirklichung müssen entthront werden. Ich wünsche mir, daß Jesus bei vielen Menschen den Thron ihres Herzens erobern kann und sie dann erkennen können, welch gute Gedanken Gott über uns hat:

„Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29,11)

Und diese Gedanken beinhalten: Starke Ehen - gesunde Familien - glückliche Kinder - eine gesunde Gesellschaft.

Ausgewählte Links und Ergänzungen

Nur anderthalb Jahre nach Abfassung des obigen Artikels im Herbst 2004 (in einer Auseinandersetzung mit der Arbeit des „Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“) ist der demographische Niedergang in Deutschland im Frühjahr 2006 zum Topthema der Medien avanciert; nun überschlagen sich in den Medien geradezu die Berichte und Kommentare zu diesem Thema. In der weitaus überwiegenden Zahl dieser Artikel wird jedoch nicht etwa die gesellschaftlich verbreitete Abkehr und Geringschätzung von Ehe, familiärer Erziehung und christlicher Orientierung für die demographische Situation verantwortlich gemacht, sondern daß man im Gegenteil diese Abkehr noch nicht weit genug betrieben habe - eine für ideologisiert antichristlich-humanistisch dominierte Diskurse geradezu typische These.

Beinahe täglich werden nun mittlerweile die Forderungen nach obligatorischer Ganztags-Kinderbetreuung, Aufhebung des besonderen staatlichen Schutzes der Ehe und Zwang beider Elternteile zur Erwerbstätigkeit von Massenmedien, Instituten und führenden deutschen Politikern wiederholt - so, als ob die Bevölkerung geradezu indoktriniert werden soll -, um die eigenverantwortlich erziehende autark-autonome ehe-basierte Familie endgültig beseitigen zu können. Dies belegt den großen Einfluß der zurückliegenden Tätigkeit des Berlin-Instituts auf diesen Diskurs; denn es handelt sich praktisch um die gleichen Forderungen, die das Berlin-Institut seit Aufnahme seiner Tätigkeit im Jahre 2000 aufgestellt hat, die mittlerweile von den Eliten unseres Landes übernommen worden sind, ohne daß sie sich erkennbar eigenständig mit dem Thema befaßt haben. Mehr dazu in diesem Artikel:

 Kinderreichtum durch Bekämpfung der klassischen ehe-basierten Familie?

Wer den Gott der Bibel und Vater unseres Herrn Jesus Christus wirklich liebt, wird diese jeder sachlichen Grundlage entbehrende, gegen die lebenslange Ehe und die eigenverantwortlich erziehende autark-autonome ehe-basierte Familie - seine Erfindung und sein Geschenk an die Menschheit - gerichtete strategische Dauerkampagne nicht widerspruchslos hinnehmen. Die Initiative „Lebenswertes Land“ möchte daher mit plakativen Statements und Kurzanalysen bekennende Christen an dieser Stelle öffentlich sprachfähig machen und Gesellschaft und Eliten zur kritischen Reflexion ihrer Denkgrundlagen bewegen:

 Warum eine Initiative „Lebenswertes Land“?
 Kommentar zur Berichterstattung über Ehe, Scheidung und Kinderlosigkeit im Juni 2006

Das Martin-Bucer-Seminar, eine biblisch-reformatorische Ausbildungsstätte auf akademischem Niveau, gründete 2004 das Institut für Lebens- und Familienwissenschaften, dessen Aufgabe in der Unterstützung biblischer Positionen zu Ehe, Familie, Erziehung und Lebensrecht durch Forschung und Publikation besteht:

 ILFW - Institut für Lebens- und Familienwissenschaften am Martin-Bucer-Seminar

Daß ein Demographie-Institut auch auf einem anderen metatheoretischen Fundament als das Berlin-Institut arbeiten kann, zeigt das

 iDAF - Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie

Im Gegensatz zum Berlin-Institut, das die klassische ehe-basierte Familie bekämpft, erkennt das iDAF eben in dieser den Schlüssel, um das demographische Schicksal Deutschlands zu wenden und das Allgemeinwohl zu fördern.

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